G.W. Leibniz Bibliothek

Gottfried Wilhelm Leibniz

Gottfried Wilhelm Leibniz (1.7.1646 – 14.11.1716) war der, wie es oft heißt, „letzte“ Universal-gelehrte. Geboren in Leipzig, war er mit Hannover besonders eng verbunden, hier wirkte er 40 Jahre seines Lebens als herzoglicher und kurfürstlicher Rat. 

Leibniz studierte in Leipzig und Jena Jurisprudenz und Philosophie. Zunächst arbeitete er als Rat am Revisionsgericht des Kurfürsten Johann Philipp von Mainz, seit 1676 als Rat und Bibliothekar – später auch Hofgeschichtsschreiber – des Herzogs Johann Friedrich von Braunschweig-Lüneburg in Hannover. 1700 regte er die Errichtung der »Sozietät der Wissenschaften« an, der späteren »Preußischen Akademie der Wissenschaften«.

Neben der Erarbeitung grundlegender mathematischer Verfahren, beispielsweise der Entwicklung des binären Zahlensystems, leistete er Wesentliches zur Philosophie der frühen Aufklärung, betätigte sich auf zahlreichen Feldern der Technik und öffentlichen Einrichtungen, machte sich als Physiker, Techniker, 

Historiker, Jurist und Wissenschaftsorganisator, politischer Schriftsteller, Diplomat, Geschichts- und Sprachforscher einen Namen.

Mit der Geschichte der bisherigen Nieder-sächsischen Landesbibliothek ist der Name 

Leibniz auf das Engste verbunden: Leibniz leitete diese Bibliothek vier Jahrzehnte lang, von 1676 bis 1716. Hier schrieb er auch die meisten seiner bedeutenden Werke und korrespondierte weltweit mit zahlreichen Gelehrten, Politikern und Potentaten. Zu den wertvollsten Beständen der Bibliothek gehört Leibniz’ Nachlass; er umfasst über 50.000 Autographen und neben anderem auch die einzige erhaltene von ihm konstruierte 

Rechenmaschine.

In der Abteilung Leibniz-Archiv der Bibliothek werden die Manuskripte aus seinem umfangreichen Nachlass ediert; die Leibniz-Gesellschaft hat hier ihren Sitz.

Eine über dreihundertjährige Entwicklung führte die Niedersächsische Landesbibliothek 

von der 1665 gegründeten Hofbibliothek des Welfenhauses über die Königliche und Provinzialbibliothek zu einer Landes- und Forschungsbibliothek des 21. Jahrhunderts, die 

ihren bisherigen Namen im Jahr 1947 erhielt. Dem Namen Niedersächsische Landesbibliothek nun den des großen Universalgelehrten voranzustellen, ist sowohl Programm und Verpflichtung als auch Ehre und Freude.

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